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Die Suiten für Violoncello | Gedanken zu ihrer Ausführung 1997

Dieser Artikel wurde in der Musikzeitschrift DAS ORCHESTER, Mainz 1997 veröffentlicht und enthält eine Analyse der Interpretation der Sarabande und der Gavotte I in D-Dur von Pablo Casals und Anregungen zur Ausführung mit dem Rundbogen. Im Jahr 1997 fand sowohl das Treffen mit Luigi Colani statt (siehe Beitrag “Dank an Luigi Colani” im Blog “the cello upgrade”) als auch mit Mstislaw Rostropowitsch, womit die eigentliche Entwicklungsarbeit am Rundbogen begann, die im Wesentlichen im Jahr 2001 mit der Präsentation des BACH.Bogen in Paris abgeschlossen werden konnte. Mit anderen Worten, dieser Artikel steht am Anfang dieser Entwicklung. Trotzdem werden Erkenntnisse zu den Suiten angedeutet, die später in langjährigen Studien umfangreich bestätigt wurden. Michael Bach         (more…)

Die Initialen von J. S. Bach in d-moll


Dies ist ein Teil eines Vortrags,
der innerhalb der Einführung zum Projekt “IM KLANGSTROM
von Renate Hoffleit und Michael Bach Bachtischa
in Ulm am 07 Dezember 2018 auf der Wilhelmsburg gehalten wurde.

 

Der Name BACH besteht aus 4 Notennamen. Vorab, die deutschen Notennamen “h” und “b” existieren nicht im Englischen, dort heißen sie “b” und “b-flat”, aber im Deutschen sind das zwei Notennamen:

[spielt “b – a – c – h”]

Man kann sie auch in dieser Reihenfolge spielen:

[spielt “a – b – h – c”]

Oder auch so:

[spielt “c – h – b – a”]

Es sind chromatisch, um einen Halbton voneinander entfernte Tonhöhen.

Bach hat diese Tonhöhen oft in seinen Kompositionen verklausuliert, das weiß auch jeder, – jeder Musiker zumindest.

Jetzt, bei der “Chaconne” in d-moll hat er noch mehr von seinem Namen in die Komposition hineingesetzt hat, nämlich noch die Noten “g” und “es”. Deren Bedeutung, glaube ich, hat noch niemand erfaßt. Es ist heute das Erste Mal, daß ich dies bekannt mache. Dies sind im Gesamtzusammenhang besondere Tonhöhen.

Mir ist bei der “Chaconne” zunächst aufgefallen, daß die Tonhöhen “b” und “a” sehr häufig vorkommen:

[spielt “b” und “a” in verschiedenen Oktavlagen]

Meistens sind dies Spitzentonhöhen oder Noten im Baß, also:

[spielt ab Takt 17]

Bach Digital

Im Takt 18 die Noten “b” und “a” in der Oberstimme:

[spielt bis zu Takt 19]

Man hört diese Chromatik, das sind in der Unterstimme die Noten “c – h – b – a” von BACH und in der Oberstimme die Noten “b” und “a”.

Diese Stelle findet sich dann nochmals:

[spielt die Takte 33 bis 36]

Bach Digital

Auch hier wieder die chromatische Tonfolge “c – h – b – a”.

Diese Tonhöhen kommen relativ häufig vor, denn das hängt mit der Tonart d-moll zusammen:

[(D7) – S – (D7) – tP/t]

Der Ton “a” ist die Quinte von d-moll:

[spielt “d – f – a”]

… ist der Grundton der Dominante:

[spielt “a – cis – e”]

… und er ist auch die Terz der Tonikaparallele F-dur:

[spielt “f – a – c”]

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